13. März 2024

Sprechen wir über Geld : Die „Woch vun de Suen“ – eine Initiative im Rahmen der „European Money Week“

In der Woche vom 18. bis zum 22. März 2024 organisiert die ABBL-Stiftung für Finanzbildung die zehnte Ausgabe der Woch vun de Suen (Woche des Geldes), die sich an Schülerinnen und Schüler des Zyklus 4 (10 bis 12 Jahre) der luxemburgischen Grundschulen richtet. Das Ziel: Auf spielerische Weise ein besseres Verständnis des Werts von Geld zu entwickeln und zu lernen, wie wichtig es ist, mit seinem Budget zu haushalten. Angèle Schmitz aus dem Marketing-Team von Spuerkeess ist seit Beginn dieser Aktion unsere interne Koordinatorin. Erfahren Sie mehr über diese Initiative, die nur eine Facette des vielfältigen Engagements für Finanzbildung in Luxemburg darstellt.

Wie kam es zur Initiative der Woch vun de Suen (WDS) im Großherzogtum?

Die luxemburgische WDS geht auf die EUROPEAN MONEY WEEK – EBF zurück, die vom Europäischen Bankenverband initiiert wurde und dank der von der OECD angestoßenen Global Money Week weltweit Verbreitung findet.

Insbesondere hat sich die Global Money Week der Verbesserung der Finanzbildung junger Menschen verschrieben. Das übergeordnete Ziel der Kampagne besteht darin, sicherzustellen, dass alle Kinder und Jugendliche Zugang zu einer hochwertigen Finanzbildung haben, die es ihnen ermöglicht, sich Kenntnisse über Geld anzueignen und kluge finanzielle Entscheidungen zu treffen, um so ihre finanzielle Resilienz und ihr künftiges Wohlergehen zu verbessern. Über 60 Millionen Kinder und Jugendliche in 176 Ländern haben an den elf Ausgaben der Kampagne teilgenommen, seitdem diese 2012 ins Leben gerufen wurde.

Bei der European Money Week handelt es sich um ein jährliches Event, das sich terminlich mit der Global Money Week deckt. In ihrem Rahmen nehmen Jugendliche aus über 35 europäischen Ländern an einer großen Bandbreite an Aktivitäten teil, die zum Beispiel Unterrichtseinheiten in der Schule, Workshops und Konferenzen sowie ein Quiz zum Thema Geld umfassen. Die European Money Week ist ein Schlüsselinstrument der Umsetzung des Ziels des Europäischen Bankenverbands (EBV), die Finanzkultur in Europa über Events, Veröffentlichungen und Partnerschaften zu stärken.

Somit ist die WDS ein Teil dieser beiden weltweiten und internationalen Initiativen. Ausgerichtet wird sie, seitdem sie ins Leben gerufen wurde, zunächst von der ABBL und seit fünf Jahren von der ABBL-Stiftung für Finanzbildung. Das Projekt in Luxemburg genießt die Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Kindheit und Jugend.

Es steht gänzlich im Zeichen der Finanzbildung und verfolgt keinerlei gewerbliche Zwecke. So verpflichten sich die ehrenamtlichen Coaches, die aus verschiedenen Mitgliedsbanken der ABBL stammen, neutral zu bleiben und weder zu ihrer Institution noch zu deren Leistungs- oder Produktpalette Marketing- oder Werbebotschaften zu verbreiten. Es gibt also weder Logos noch „Goodies“. 😀

An wen richtet sich die WDS, und welches Ziel verfolgt sie?

Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Diskussion zu Beginn der Initiative, bei der es um die Zielgruppe ging. Wir sagten uns, dass es wichtig wäre, Schülerinnen und Schülern zu helfen, die verschiedenen Konzepte rund ums Geld besser zu begreifen, damit sie zu mündigen Kunden und Verbrauchern heranwachsen.

So haben wir uns auf den Zyklus 4 der luxemburgischen Grundschulen geeinigt: Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren, die ihre letzten Grundschuljahre durchlaufen und schon bald mit dem Wechsel aufs Gymnasium mehr Selbständigkeit gewinnen werden.

Von Beginn an bestand das Ziel darin, den Schülerinnen und Schülern zu helfen, „über eine zweistündige spielerische Aktivität ein besseres Verständnis für den Wert von Geld zu entwickeln und besser zu verstehen, wie wichtig es ist, mit ihrem Budget zu haushalten“.

Die Mitwirkenden sensibilisieren dafür, warum es auf einen wohlüberlegten und verantwortungsbewussten Konsum ankommt. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Anreize zu (Über-)Konsum und der nahezu sofortigen Befriedigung von Bedürfnissen ist es unerlässlich, schon in jungen Jahren die Grundlagen für Finanzkompetenz zu legen.

Welche Aktivitäten bietet die WDS an?

Im Verlauf der letzten Jahre hat sich das Angebot weiterentwickelt. Zu Beginn standen neben spielerischen Aktivitäten im Klassenzimmer noch Besichtigungen der Zentralbank und Aktivitäten im Bankenmuseum auf dem Programm.

Meine Interventionen im Museum und in den Schulen sind mir sehr angenehm in Erinnerung geblieben; die Jugendlichen waren stets sehr interessiert und vom Thema fasziniert, und auch dankbar dafür, dass jemand mit ihnen über ein Thema sprach, das ihnen relativ fremd war.

Seit 2023 stützen sich die Coaches auf eine mobile App, die von der ABBL-Stiftung zum Thema Finanzbildung entwickelt wurde und den Namen Money Odyssey trägt.

Die während dieser Woche angebotenen Themen lauten:

  • Die Bedeutung von Geld im Alltag und Entwicklung eines kritischen Blicks vor jeder Kaufentscheidung.
  • Der Unterschied zwischen „brauchen“ und „wünschen“.
  • Budgetmanagement.
  • Die Rolle einer Bank und die Merkmale der verschiedenen Zahlungsmittel
  • Sparen und investieren.
  • Ein nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Finanzwesen.
  • Sensibilisierung für finanzielle Betrugsmaschen.
  • Kryptowährungen.

Die Freude am Austausch während der WDS.

Ich muss sagen, dass ich in allen bisherigen Ausgaben nie Schwierigkeiten hatte, unter meinen Kollegen ehrenamtliche Helfer zu gewinnen. In den allermeisten Fällen sind sie mit fabelhaften Erfahrungen von den Schulklassen zurückgekommen, und der Austausch mit den Jugendlichen war für sie ein echter Augenöffner.

Die Begeisterung darüber, ihr Wissen mit den Schülerinnen und Schülern zu teilen, ist ungebrochen, und das Feedback ist weiterhin überaus positiv.

Ein Aspekt, der mir besonders gefällt, ist das Gemeinschaftsgefühl während dieser Woche: Die Mitwirkenden stammen aus unterschiedlichen Bankinstituten und arbeiten Hand in Hand, um die Lehrinhalte bestmöglich zu vermitteln, und dies zusammen mit den Lehrkräften der verschiedenen Grundschulen.

Dabei wurden Kontakte und Freundschaften geschlossen, die über unseren Bankenalltag hinausreichen.

Ich hoffe, dass die WDS noch lange fortgeführt wird und immer mehr Schülerinnen und Schüler von dieser wichtigen Finanzbildungsinitiative profitieren werden.

Und wenn alles möglich wäre, wie sehen Sie die Integration einer guten Kultur der Finanzbildung in Luxemburg?

Wie überall auf der Welt wäre es hervorragend, zunächst einmal das Tabu rund um das Thema Geld aufzubrechen. Wie Studien belegen, geben die meisten Menschen lieber zu, wie viel sie wiegen, als offenzulegen, wie viel sie auf ihrem Sparkonto haben! Zweitens gilt es, die Jüngsten als heutige und künftige Verbraucher in ihrem Alltagsverhalten zu begleiten. Sie sollten für einen in jeder Hinsicht nachhaltigen Konsum sensibilisiert werden. 

Ein Bravo an die ABBL-Stiftung für Finanzbildung dafür, dass sie dieses Projekt dauerhaft vorantreibt, und ein großes Dankeschön an die Ehrenamtlichen dafür, dass sie weiter an Bord sind. Junge Menschen für ein gesundes und resilientes Finanzmanagement zu sensibilisieren, erspart ihnen im Erwachsenenalter viele Probleme.

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